Am Trauma wachsen ?

Warum scheinen manche Menschen an traumatischen Erlebnissen zu wachsen während andere Menschen in tiefe Krisen kommen? Die Antwort auf diese Frage ist mit dem Verständnis von emotionaler Entwicklung nicht mehr schwer. Wenn ein Mensch in seiner Kindheit und seinem bisherigen Erwachsenenleben nicht lernen konnte, mit Angst umzugehen, so ist er nicht dafür vorbereitet, mit einem stark beängstigenden Erlebnis umzugehen. Jedes traumatische Erleben besteht immer aus einer Erfahrung von Hilflosigkeit und Angst und hat einen thematischen Aspekt (z.B. Gewalterfahrung, Beziehungsfrustration, Lebensbedrohung usw .). Das Bewältigen der Angst selbst ist der wichtigste Teil der Bewältigung. Wenn sich ein Mensch mit dem Erleben der Angst nicht auskennt, so ist für ihn z.B. die Erinnerung an einen Unfall deshalb so schlimm, weil er/sie nicht gelernt hat, mit den körperlichen Symptomen der Angst umzugehen, also mit Erstarren, schnellem Herzschlag, Wahrnehmungseinengung, Denkblockade, Schwindel usw.. Die Bewältigung von Angst erfordert außerdem eine gute Verfügbarkeit des kontrastierenden Gefühls zur Angst, der Freude und auch eine gute Verfügbarkeit der aktivierenden und robustmachenden Wut ist hilfreich. Je besser ein Mensch also emotional entwickelt ist – und es gibt ja nur vier grundlegende emotionale Bewegtheiten, die der Entwicklung bedürfen – umso besser ist er auf ein schlimmes Erlebnis vorbereitet. Bisher gab es kein Konzept von emotionaler Entwicklung und dies ist deshalb so, weil bisher niemand die grundlegenden Emotionen definiert und genauer angeschaut hat. Erst mit der Ent-Negativierung der Emotionen Angst, Wut, Traurigkeit und Freude wird das ganze Potenzial der Emotionen sichtbar. Für den diesbezüglich kenntnislosen Forscher ist es natürlich ein unerklärliches Phänomen, warum manche Menschen Krisen und traumatische Erlebnisse wegstecken. Wenn man jedoch weiß, dass jeder Mensch ab Anbeginn seines...

Salutogenese

Salutogenese durch emotionale Entwicklung und grundlegende Ent-Negativierung Salutogenese als Gesundheitsentwicklung legt den notwendigen Fokus auf die Entwicklung des Menschen und grenzt sich damit vom bisherigen Bild einer Krankheitsentwicklung ab. Um sich entwickeln zu können, ist jedoch ein Konzept von Entwicklung notwendig. Die WHO benennt das körperliche und psychische Wohlbefinden als das Ziel der Gesundheitsentwicklung. Diese Ausrichtung verbindet sich damit, zwischen Lust und Unlust zu unterscheiden. Auf dem Unlustpol werden seit Jahrzehnten Traurigkeit, Angst und auch Wut verortet. Das hat dazu geführt, dass Menschen gegen sich selbst kämpfen. Damit ein Mensch vollständig und damit heil werden kann, ist es erforderlich, dass er sein gesamtes emotionales Potenzial zur Entwicklung bringt und lernt, die Gefahren durch die Emotionen zu entschärfen. Die vollständige emotionale Entwicklung versetzt einen Menschen in die Lage, erfolgreich auf andere Menschen Bezug zu nehmen und auch den Erfordernissen des Lebens begegnen zu können. Durch die Emotionen können wir je nach Erfordernis genügend groß, klein, hart, weich, leicht, schwer, weit, eng, offen, verschlossen usw. sein. Die Anspannung stellt eine Kraft zur Verfügung, die Unruhe versetzt uns körperlich und gedanklich in eine notwendige Bewegtheit. Die Bewertung der menschlichen Befindlichkeit als gut oder schlecht, als Wohlbefinden oder als Schmerz, ist die Ursache allen Übels, da sie nicht zu einem hilfreichen Umgang mit der emotionalen Bewegtheit führt. Um vollständig werden zu können, muss erst einmal die bisherige Sicht des Menschen erweitert und damit ent-negativiert werden. Auch Achtsamkeit und Akzeptanz sind nicht umsetzbar, solange der Mensch in seiner emotionalen Bewegtheit und auch in seinen Beweggründen nicht grundlegend verstanden wird. Ich rufe hiermit das Zeitalter der Salutogenese aus. Alle bisherigen Neuerungen waren nur die Vorboten....