Pixar Movies – eine Emotionstheorie für die Masse ?

Pixar-Movies – Alles steht (tatsächlich!) Kopf Der Regisseur des Films Pete Docter hat mit der Unterstützung eines Emotionsforschers in dem Film „Alles steht Kopf“ einige Vorstellungen über das emotionale Funktionieren eines Menschen in den Raum gestellt, die einer eingehenden Auseinandersetzung bedürfen. Transportiert der Film eine Ent-Negativierung der Traurigkeit und eine erste Emotionstheorie für die breite Masse? Dieser Film ist als Chance zu sehen, ein besseres emotionales Verstehen der Menschen zu erreichen, die sich diesen Film anschauen. Es gilt nun allerdings zu klären, inwiefern die gewählte Metapher der „emotionalen Stimmen“ im Kopf zutrifft und wo der Vergleich hinkt. Pete Docter gibt an, dass es ihm mit dem Film darum geht, zu verstehen warum seine Tochter mit 11J. begonnen hat – so wie er selbst im damaligen Alter – stiller zu werden und einen Großteil ihrer Lebendigkeit einzubüßen. Die filmische These, dass es die Traurigkeit (im Film als „Kummer“ bezeichnet) ist, die einen Menschen depressiv macht, ist typisch amerikanisch. Das Ende des Filmes jedoch, in dem die Traurigkeit zur Retterin wird und eine große Nähe in der Familie erzeugt, stimmt sehr optimistisch. Der Film weckt die Hoffnung, dass die Traurigkeit nicht weiterhin negativiert wird und es zu einer grandiosen Umbewertung dieser angeblich negativen Emotion kommen kann. Die Darstellung von 5 Emotionen entspricht weitgehend dem Forschungsstand und es ist auch nicht mehr strittig, dass diese Emotionen zentrale Bedeutung für die Regulation unseres Verhaltens haben. Bei der Spekulation über die Bedeutungen der Emotionen geht der Film über die trockene und unkonkrete Emotionsforschung weit hinaus und das ist überaus erfreulich. Für die Regulation des Zwischenmenschlichen sind Freude und Traurigkeit herausragend wichtig. Nach dem Umzug...

„Meinungsfreiheit“ – Sind wir wirklich „frei“ in unserer Meinung?

Die Mythen von „Bildung“, Sigmund Freud, Hollywood, Psychiatrie, Pharmaindustrie und Religion Anlässlich der Frage, was denn unsere Werte und unsere „Leitkultur“ ist, die wir hochhalten und verteidigen müssen, ist die „Meinungsfreiheit“ vermutlich der wichtigste Wert. So wird das auf jeden Fall von Buchautoren wie Hamed Abdel-Samad oder Salman Rushdie empfunden, wenn sie auf der Buchmesse in Frankfurt nur unter Sicherheitsvorkehrungen das tun konnten, was jeder Menschen können sollte: Seine Gedanken und seine Gefühle auszudrücken. Nun ist es allerdings so, dass es gar nicht so einfach ist, eine „Meinungs-Freiheit“ zu haben. Der Ausdruck, über etwas „nachdenken“ zu müssen, beschreibt bereits das Dilemma. Meist denken wir allenfalls das „nach“, was andere vor-gedacht haben. Jeder Mensch bewegt sich weitgehend in bestimmten Denkmustern und Denktraditionen. Menschen haben Überzeugungen und verfestigte Sichtweisen. Etwas „Neues“ zu denken oder zumindest seine Perspektive zu wechseln, erfordert bereits eine gewisse Breite des Wissens. Die Flexibilität im Denken basiert auf einer größeren Informationsbasis, was man auf neuronal-kortikaler Ebene als Vernetzungsvielfalt oder komplexe Verschaltung beschreiben könnte. Das Gehirn ist ungeheuer plastisch und der Mensch damit überaus lernfähig. Wenn nun ein Mensch mit Meinungsvielfalt und überhaupt mit Informationsvielfalt aufwächst, so ist zu erwarten, dass ein solcher Mensch auch leichter abweichende Meinungen und Sichtweisen einnehmen kann. So weit so gut, denn das hört sich so an, als ob unsere westliche Welt eine bessere sei. Sie ahnen richtig, dass nun ein dickes „Aber“ kommt, denn leider gibt es unzählige moralische, religiöse und hollywoodverseuchte Vorstellungen, die uns zu Vorurteilen führen. Ein „Vor-Urteil“ ist ein Urteil „vor“ jedem nachdenken. Alles Denken was dem Vor-Urteil folgt ist verengt, gefangen, unflexibel und unfrei. Damit ist es schon...